Hommage an Uwe Scholz
Siebte Sinfonie
Uwe Scholz Choreografie
Ludwig van Beethoven Musik
Zweite Sinfonie
Uwe Scholz Choreografie
Robert Schumann Musik
Leipziger Ballett
Er war eine Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Choreografen mit seinen sinfonischen Balletten auf klassischer Basis, mit seiner sensiblen Musikalität und klaren Eleganz, seinem Sinn für Linien und große Ensembles. Als Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts überraschte Uwe Scholz einst mit seiner frechen Neoklassik, bevor er blutjung Ballettdirektor in Zürich und später in Leipzig wurde. Viel zu früh verstarb der zarte, innerlich oft zerrissene Tanzschöpfer vor 20 Jahren, das Leipziger Ballett bewahrt seitdem sein Werk und ehrt ihn nun mit zwei exemplarischen Beispielen seines Stils.
Wie kaum ein anderer konnte Scholz Musik sichtbar machen. So weitet sich die »Zweite Sinfonie« Robert Schumanns vom innigen Dialog eines weiblichen Zwillingspaares in den Raum hinaus, alle Bewegungsmotive und Formationen sind stets ein klarer Spiegel der Musik. Dabei choreografiert Scholz nur selten so analytisch oder intellektuell abgezirkelt wie George Balanchine, sondern saugt die Emotion der Werke, ihre Freude oder Melancholie, viel direkter in seinen Tanz. So auch in der »Siebten Sinfonie«: Scholz kombiniert diese »Apotheose des Tanzes«, wie Ludwig van Beethovens Werk schon früh genannt wurde, mit einem hellen, farbenfrohen Gemälde des Amerikaners Morris Louis, begleitet das Moll mit elegischen Armen und spiegelt die jubelnden Dur-Sätze in rasanten Sprüngen. In perfekter Geometrie und vor Tanzlust nur so berstend, fegen die Allegros über die Bühne.
EINFÜHRUNG 18.20 Uhr