Makom
Noa Wertheim Choreografie
Ran Bagno Musik
Zohar Shoef Bühne
Sasson Kedem Kostüme
Vertigo Dance Company
»Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin«, heißt es in einem Gedicht von Thomas Brasch: Noa Wertheims neues, 2022 entstandenes Stück zeigt das Leben als eine ständige Suche nach dem Ort, der uns wieder zu uns selbst bringt. Genau ihn bezeichnet der Titel »Makom« im Hebräischen, einen realen oder imaginären Ort, ein Zuhause fernab aller Gegensätze und Konflikte, jenen spirituellen Zufluchtsort, wo der Mensch sein inneres Gleichgewicht findet. Wie sehr die Welt aus der Balance geraten ist, demonstriert die israelische Choreografin in einer Bewegungssprache, die vom Körperzentrum zu den Extremitäten und zu den Extremen strebt. So entstehen Gegensätze zwischen Innen und Außen, zwischen Aufbau und Zerstörung, Form und Inhalt. Der menschliche Körper steht für die äußere Struktur und die Form, der Inhalt ist die innere Essenz, unsere Seele.
Die Naturtöne der weiten Overalls, in die die Tänzer gehüllt sind, signalisieren ebenso wie der Minimalismus des Bühnenbilds die erdverbundene, nachhaltige Lebensweise, die von Anfang an zur Vertigo Dance Company gehörte. Die Vereinigung der Extreme findet in »Makom« erst nach langer Suche statt: Holzstäbe, ein Material aus der Natur, werden zu einer Leiter und dann zu einer Brücke zusammengefügt. Sie ermöglicht Beziehung und Kommunikation, die Begegnung mitten im Zentrum und die Rückkehr zum Ort des inneren Gleichgewichts.
TRAILER Vertigo Dance Company
EINFÜHRUNG 18.20 Uhr